Interview Teil 1 – Around the Verse 2.35

Grüße Citizens,

in Episode 2.35 von Around the Verse führt Community Manager Jared Huckaby (JH) das Interview mit Concept Artist Jim Martin (JM).

Viel Spaß mit dem deutschen Transkript des Interviews!

 

JH: Jim, wie geht es dir?

JM: Jared, es ist toll hier zu sein.

JH: Vielen Dank, dass du hier bist. Wir haben dich ja nicht so häufig hier im Büro, also war es echt toll, dass du mal wieder hier bist.

JM: Es ist mir eine Freude.

JH: Und heute hast du unser neues Studio hier in LA zum ersten Mal sehen können, oder?

JM: Jap, es ist wirklich spektakulär.

JH: Magst du die Raumschifftüren?

JM: Ohja, ich liebe sie. Auch das Set hier ist super.

JH: Stimmt, das ist unsere Fan-Höhle. Die meisten Dinge hier wurden uns von Fans geschickt.

JM: Ich bin auch ein Fan!

JH: Das ist richtig. Du hast an Star Citizen ja schon gearbeitet, bevor die Kickstarter-Kampagne überhaupt begonnen hat, oder?

JM: Stimmt.

JH: Für alle, die dich noch nicht kennen. Wie hast du als Concept Artist angefangen?

JM: Nun, ich bin in Eureka (Kalifornien) aufgewachsen. Währenddessen haben ich ständig Sci-Fi geschaut und habe es geliebt. Nachdem ich dann auf dem College war, bin ich nach LA gekommen, wo ich in der Northridge University gelandet bin. Dort hab ich einen Kunstabschluss gemacht und war mir erstmal nicht sicher, was ich damit anstellen soll. Zunächst habe ich als Personal Assistant am Set einer Sci-Fi Show gearbeitet, aber das war eigentlich reines Glück. Es war Star Trek: Deep Space Nine.

JH: [jubelt] Das ist meine absolute Lieblingsshow. Ich schaue sie gerade wieder, was die Leute, die mir auf Twitter folgen, sicher bestätigen können.

JM: Bei welcher Staffel bist du?

JH: Staffel 5.

JM: Diese Serie war es auch, die mir überhaupt erst gezeigt hat, was es bedeutet, ein Concept Artist bzw. ein Illustrator zu sein. Am Set herrschte eine sehr familiäre Atmosphäre und es war auch in Ordnung, Dinge auszuprobieren und dabei Fehlschläge zu erleiden. Durch das ständige Neuprobieren konnte man natürlich seine Fähigkeiten aufbauen. Ich war dort drei Jahre lang und wusste natürlich nicht, wie gut ich es hatte, da ich sehr jung und ehrgeizig war. Danach habe ich andere Jobs bei Feature Filmen bekommen, habe aber immer auf meine Anfangszeit am Star Trek Set zurückgeschaut.

JH: Du bist also praktisch als Kind vom College gekommen und konntest direkt bei Star Trek arbeiten. Woran lassen die dich denn mit so wenig Erfahrung arbeiten?

JM: Also, ich war ein Personal Assistant für die Produzenten. Ich bin also rumgelaufen, habe Kopien von Blaupausen gemacht und diese zum Set zurückgebracht. Ich habe Dinge für den Art Director erledigt und sichergestellt, dass jeder die Arbeitsmittel hatte, die er/sie brauchte. Ich habe Dinge gezeichnet und der Illustrator damals, Ricardo Delgardo, war sogar mein Mentor. Es war sozusagen eine “eilige Weiterbildung” damals.

JH: Dabei ging es vermutlich um Props und so, oder?

JM: Jap. Ich habe zum Beispiel am Runabout-Schiff zusammen mit Rick Sternbach gearbeitet oder an Stücken des Sets. Und am Ende der Staffel hatte ich dem Produktionsdesigner Herman Zimmermann gezeigt, dass ich auf jeden Fall für die Herausforderung bereit war und er hat mich zum Illustrator für Staffel 2 gemacht. Das war mein offizieller Start in der Industrie.

JH: Und irgendwann haben sie dich sogar gebeten, das wohl wichtigste Schiff in Deep Space Nine zu designen?

JM: Du sprichst wohl von der Defiant, oder?

JH: DEFIANT!

JM: Es freut mich, dass du dich so über das Schiff freust.

JH: In etwa 60 Sekunden wird das hier zu einem Star Citizen Interview, aber bis dahin: Erzähl mir was über die Defiant!

JM: Also, die Produzenten brauchten etwas Aggressiveres und Herausforderndes als die Runabout, also wollten sie ein kleines, leichtes Jäger-Kampfschiff einführen. Wir haben ein paar Entwürfe erstellt, sind in das Meeting gegangen und mein Boss Herman mochte ein anderes Design von mir sehr, welches ich ursprünglich für eine andere Serie gemacht hatte. Es erinnerte in der Form bereits ein wenig an die Defiant und er meinte, dass wir dieses Design auch den Produzenten zeigen sollten und das war praktisch der Ursprung, wo der Design-Pfad für das Schiff begann.

JH: Stimmt, die Defiant war das erste Föderationsschiff in Star Trek, bei dem die Zellen nicht außen am Schiff befestigt waren, sondern auch innen liegen konnten. Alle anderen Rassen hatten zwar solche Schiffe, aber auch die Föderation war irgendwann auf dem “aktuellen Stand der Technik”. Es war zwar was ganz anderes, aber immer noch erkennbar ein Föderationsschiff. Ich verehre die Serie!

JM: Tony Meininger hat das Modell für die Defiant gemacht. Er hat also eine Menge Input geliefert.

JH: Kannst du mich mit Tony verkuppeln?

JM: Lass uns rausfinden, wo er ist und dann bringen wir ihn her!

JH: Du hast also bei Star Trek aufgehört… und ich bin mir nicht sicher, wieso jemand sowas tun sollte… vermutlich, um dich kreativ zu entfalten und um neue Herausforderungen zu finden. Wohin bist du danach gegangen?

JM: Ich ging zu Sony, wo ich an “The Phantom”, dem Superheldenfilm, gearbeitet habe. Und parallel haben sie damit begonnen, die Crew für “Starship Troopers” zusammenzustellen. Und das Tolle ist, dass bei Sony alle Art Departments in einem Gebäude untergebracht sind. Ich bin also rübergegangen und habe mich dem Produktionsdesigner Alan Cameron vorgestellt. Er mochte meine Designs und so wurde ich wieder in dieses Team geholt, obwohl ich noch dieses junge, ehrgeizige, hart arbeitende Kind war. Ich habe also zusammen mit den anderen Illustratoren John Bell und Jim Lima gearbeitet und durfte dann alle schiffsbezogenen Arbeiten erledigen. An dieser tollen Reihe zu arbeiten, war super und hat viel Spaß gemacht.

JH: Die Schiffe in Starship Troopers, zum Beispiel die Roger Young, sind einfach unglaublich. Ich denke, dass man ihren Einfluss über alle weiteren Sci-Fi Produktionen der letzten 20 Jahre wiedererkennen kann.

JM: Stimmt. Es ist einfach Sci-Fi Design der 90er, aber Paul Venhoeven [Anm. d. Red.: Produzent von Starship Troopers] wollte, dass sie an Kampfschiffe aus dem zweiten Weltkrieg erinnern und ich war sofort dabei.

JH: Hier bei Star Citizen haben wir keine WW II Einflüsse. Überhaupt keine.

JM: [lacht]

JH: Ich sollte auch hinzufügen, dass du das Death From Above Tattoo designed hast, welches Ben Lesnick auf seinem Oberarm hat. Er hat sich dieses Tattoo noch vor Star Citizen und all dem hier stechen lassen und ich kann mich noch daran erinnern, dass, als wir im alten Studio an der Hull-Schiffsserie gearbeitet haben (wo ich dich zum ersten Mal getroffen habe), du Starship Troopers und das Tattoo erwähnt hattest. Ich bin sofort losgelaufen, um Ben zu holen und er war echt glücklich, dass du ihm das alternative Design des Tattoos geschickt hattest.

JM: Stimmt, ich hatte den Produzenten damals zwei Designs vorgeschlagen und sie haben sich für das mit dem Totenkopf entschieden. Und man kann sogar sehen, dass auch die Schrift komplett handgeschrieben war, da es damals noch keinen Font oder sowas dafür gab. Es war einfach der Charme der damaligen Zeit. Wir haben noch farbige Marker und Tinte auf Papier benutzt.

JH: Um die Sache ein wenig zu beschleunigen, was hast du in den Jahren zwischen Starship Troopers und Star Citizen gemacht? Was kennen die Leute vielleicht?

JM: Ich habe ein paar Animationen gemacht z.B. für “The Last Empire” oder “Lilo und Stitch” mehr so als Spaß und dann ging Hollywood in die Superhelden-Phase. Ich habe daher unter anderem an “Spider Man” und an den Matrix-Folgefilmen gearbeitet. Letztere hatten viele einzigartige Elemente, die sich auch in späteren Filmen anderer Genres wiederfanden.

JH: Also, Matrix erschien 2003. Nenn uns doch noch ein weiteres Highlight vor Star Citizen, auf das du besonders stolz bist.

JM: “Alien Resurrection”.

JH: Ah! Der Film hatte ein tolles Schiffsdesign! Was hast du für den Film genau gemacht?

JM: Ich habe die Betty gemacht sowie ein paar Designs für größere Schiffe. Und natürliche viel Innenausstattung für die Sets.

JH: Ich bin ein großer Fan der “abgenutzten Zukunft”. Ich bin eher ein Bladerunner-Typ als ein Minority Report-Typ. Aus dem Grund ist auch einer meiner Lieblingsschiffhersteller hier bei Star Citizen Drake Interplanetary – tolle Überleitung zu Star Citizen, Jared!

Wie hast du Chris kennengelernt und wie hat es dich zu Star Citizen verschlagen?

— Weiter geht es nächste Woche in Teil 2 dieses Interviews —


Quelle: RSI
Übersetzung: StarCitizenBase
Social Media: FaceBook | Twitter | Community Hub

Sintoxic

Folgt mir bei Twitter: @SintoxInc || Instagram: @Sintoxic

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert