Interview – Around the Verse Episode 2.21
Grüße Bürger,
in Episode 21 von Around the Verse führt Community Manager Jared Huckaby (JH) ein Interview mit dem Komponisten, Pedro Camacho (PC) aus Madeiras/Portugal.
Viel Spaß mit dem deutschen Transkript!
Jared Huckaby: Danke Jungs, diese Woche sitzen wir im AtV Interview hier mit dem Star Citizen Komponisten Pedro Camacho. Pedro, wie geht es dir?
Pedro Camacho: Hallo, wie geht es dir? Schön, hier bei euch sein zu können.
JH: Kein Problem, wir wollten dich schon lange Zeit in der Sendung haben. Ich weiß ehrlich nicht, warum das so lange gedauert hat. Ich bin froh, dass du hier bist.
PC: Ja, ich denke, da gibt es mehrere Leute, die es verdienen hier im Rampenlicht zu stehen, es ist wirklich ein großes Team und jeder hier ist super talentiert und wirklich dafür gemacht, an diesem Projekt mitzuwirken. Wir schreiben hier durchaus Geschichte und ich denke, es ist toll, und ich bin lediglich einer von ihnen. Danke, dass ihr für mich Zeit findet.
JH: Kein Problem. Ich denke, der schwierigste Teil des Community Teams ist es, dass wir uns so an Los Angeles orientieren, so ist es schwierig für uns Material von den anderen Studios weltweit und auch von dir zu bekommen. Warum erzählst du den Leuten nicht wo du lebst? Du lebst auf einer Insel, nicht wahr?
PC: Ja.
JH: Ist es so, wie ich es gehört habe?
PC: Ich lebe in Portugal, auf einer Insel… Madeira, es ist ein wirklich sehr inspirierender Ort. Wir haben hier wirklich tolles Wetter und tolle Natur und auch technologisch ist es sehr weit fortgeschritten, wir haben die aktuellsten Kinofilme, das Internet ist fantastisch, kurioserweise, denn ich habe mich mit mehreren Leuten in Amerika unterhalten, du weißt es ja selbst, es gibt dort manche Gegenden, die eine wirklich lausige Internetverbindung haben. Hier habe ich aber wirklich guten Service, gute Qualität. Es ist wirklich schön, hier Musik zu machen, das einzige was du brauchst, ist die richtige Idee.
JH: Ja, das hört sich perfekt an. Ich komm in einer Woche vorbei.
PC: Ja klar. Ach übrigens, ich wollte dich am Ende der Sendung einladen, mich zu besuchen. Das meine ich ernst. Du bist nicht der Erste, also bitte überlege es dir. Es ist wirklich toll und du wirst sehr gut behandelt.
JH: Ja, wenn wir unseren Job richtig machen… haben wir, während du erzählt hast, ein paar Bilder von deiner Insel eingespielt, damit die Leute sehen können, wie schön es da wirklich ist.
PC: Ja, wenn du Bilder von der Natur gezeigt hast, dann werden sie mich dort sehen, wie einen einsamen Kerl, der mitten im Urwald lebt… nur Spaß. Du kannst dort ein paar schöne Bilder schießen.
JH: So, dann lass uns mal am Anfang beginnen, wir machten ein Inside CIG mit dir vor einigen Jahren, aber seitdem sind hunderte und tausende neue Sternenbürger dazu gekommen. Lass uns dich noch einmal vorstellen, wer ist Pedro Camacho, wer bist du?
PC: Bürger der Welt und der Erde, mein Name ist Pedro. Ich mache schon lange die Musik für Star Citizen, eigentlich seit es das Projekt gibt. Es war ein komischer Zufall, weil ich Chris zum ersten Mal traf… es ist lustig, was mir so passiert. Das ist zwar ein bisschen persönlich, aber ich denke es ist in Ordnung für mich, wenn ich es erzähle. Ich hörte an diesem Tag davon und wusste, dass Star Citizen entstehen wird. Ich war ein Wing Commander Fan.
Das war ein perfektes Projekt für mich und ich erinnere mich, wie wir Wing Commander mit meinem Vater spielten, der vor einer ganzen Weile schon gestorben ist, aber das ist eine wirklich sehr persönliche Sache für mich. Etwas wirklich, wirklich persönliches und er liebte Wing Commander, ja, Wing Commander 1, er konnte leider nur Wing Commander 1 erleben.
Aber egal, als ich das erste Mal den Herzschlag meines Sohnes hörte, als er noch im Bauch seiner Mutter war, er also noch nicht geboren war… Ich hörte es das erste Mal und ich war wirklich glücklich an diesem Tag, wirklich sehr, sehr glücklich und ich dachte ‘Weißt du was, ich werde Chris eine E-Mail schreiben und es ihn wissen lassen’. Ich erzählte ihm nicht die ganze lausige Geschichte, andernfalls hätte er wahrscheinlich die Mail ungelesen wieder geschlossen, ich war präzise und auf den Punkt, Hallo mein Name ist Pedro und ich will für sie arbeiten.
Er bekommt wahrscheinlich tausende E-Mails und am selben Tag, an dem ich die Mail geschickt hatte, hat er sie gelesen und sich mein Material angehört und es gefiel ihm. So hat es angefangen. Die erste Arbeit, die ich machte, war der 300i Commercial, es war der Moment als in mir die Erkenntnis aufkam, das Star Citizen gerade feststeckt, es wuchs ein bisschen, aber anstatt zu fallen, strauchelten wir nur und es war ein erstaunliches Team.
Wir hatten Hans Apple für die Cinematics und alle im Team waren wirklich sehr talentiert in der 3D-Erstellung und -modellierung. Wir erschufen eine wirklich kleine Gruppe, die am Ende aus mir, Chris, Hans und einem kleinen Cinematic-Team bestand, ich erinnere mich, das war im Kern mein erster großer Test… (Kindergeschrei im Hintergrund) … wir müssen kurz unterbrechen.
JH: Wirst du überfallen?
PC: Ja, im Grunde werde ich überfallen.
[Unterbrechung]
PC: Wir machten das so, das war sozusagen meine erste große Chance, meine erste öffentliche Gelegenheit. Ich erinnere mich daran, dass Chris mir einen aktuellen Soundtrack von einem damals aktuellen Kinofilm gab…
JH: Welcher Titel war das?
PC: Entschuldige?
JH: Welcher Titel war das?
PC: Oh, gute Frage. Es war aus Man of Steel, einer der Titel aus Man of Steel. Es war ein wirklich, wirklich toller Soundtrack. Dann machte ich meine Arbeit… und ein komplett neues Ding natürlich, aber Chris mochte es wirklich. Ich erinnere mich, er sagte, als ich es ihm geschickt habe, dass er die vorherige Version komplett vergessen hatte, was so ziemlich das Beste ist, das du von einem Produzenten hören kannst, weil normalerweise die temporäre Musik etwas ist, das sie eine lange Zeit beschäftigt hat. Das passiert nicht jedes Mal.
Nachdem das Video online ging, du weißt, nahmen die Spenden für Star Citizen stark zu und ich machte erst die Werbung für die Aurora und dann für die Hornet, weil ich eh gerade Sachen für das Spiel erledigte. Zuerst kam dann die Launchermusik, es war ein Stück, das ich eigentlich für etwas anderes komponiert hatte, eventuell für Squadron42, das war nicht besonders… sie wussten nicht genau für was es gedacht war, sie nutzten es im Launcher und jeder war nett zu mir.
Ich erinnere mich, dass ich ein bisschen Angst davor hatte, du weißt, wann man macht was man will, würde Chris es mögen und auch die anderen Leute? Sie waren fantastisch, wirklich unterstützende Menschen, verstehst du. Die Community ist wirklich sehr unterstützend, wir haben eine tolle Community. Ich denke, das was die meisten Leute über dieses Spiel denken ist, dass wir wirklich tolle Typen hier haben und es das ist, was es die Mühe wert sein lässt für uns hier. Auch ich bin nicht hier, um für meine Musik gepriesen zu werden. Ich mache Musik, weil ich sie leidenschaftlich gern mache, aber zu wissen, dass da draußen Leute sind, die darauf warten, lässt mich selbst immer hinterfragen, ob das was ich tue gut genug ist. Du weißt, es gibt Menschen, die ihr eigenes Geld hier investieren, das ist ein Unterschied. Sie wollen erhalten, wofür sie es für das Projekt eingesetzt haben… das ist es, was ich dem Projekt gebe, eine würdige Gegenleistung, die sie bekommen sollen.
Manche Menschen sind wohlhabend und es ist nur ein kleiner Aufwand für sie, aber die meisten Leute, die Geld in dieses Projekt stecken, nehmen es von ihrem hart Ersparten. Das sollte man immer im Hinterkopf behalten, Menschen müssen in ihrem Leben Entscheidungen treffen, wofür sie ihr Geld ausgeben und sie haben sich dafür entschieden, uns zu unterstützen, so müssen wir unser Bestes dafür geben, Gutes reicht nicht, du verstehst.
JH: Absolut. Das ist immer in unseren Gedanken, jeden einzelnen Tag.
PC: Ich weiß.
JH: Die Leute haben uns eine erstaunliche Zuversicht entgegengebracht, ein erstaunliches Vertrauen in uns und daran denken wir immer. Das begleitet jede Aktion, alles was das Community Team macht, alles was die Designer machen, die Künstler tun. Wir wissen, für wen wir arbeiten.
PC: Oh ja, ich spüre das immer bei Chris. Chris ist sehr sentimental, wie du weißt… hey, hast du die Videos von „Pupil to Planet“ letzten Monat gesehen, die waren extrem gut. Kannst du dir das vorstellen? Ich war wie erstarrt, als ich sie gesehen habe. Es war sehr glücklich für mich, ich fühlte mich geehrt, sie bewerten zu dürfen. Glücklicherweise mögen die Leute meine Musik. Also im Grunde ist es das, warum ich bei Star Citizen bin, alles das tun zu können von Anfang an.
JH: Was beeinflusst deine Musik, haben Dinge, die du gesehen oder erfahren hast in deinem Leben auch deine Kompositionen für Star Citizen beeinflusst?
PC: Das ist eine gute Frage. Als Person, als Person schaue ich auf Star Citizen wie auf einem Weg zurück in meine Kindheit, wie ein Kind auf dem Weg dorthin. Es war immer ein Teil meiner Träume, ich schaute in den Himmel und stellte mir vor, was da draußen sein könnte, es wäre so cool die Sterne zu sehen und zwischen ihnen reisen zu können, das ist also ein Teil, den ich nach Star Citizen bringe. Der andere Teil sind definitiv Filme und Spiele, die ich gespielt habe, eines davon war Wing Commander. Eine Menge Filme aus den 80igern. Ich wurde ´79 geboren, so waren also die 80iger sehr prägend für mich und Filme wie Star Wars nutze ich gern, das weiß jeder. The Last Starfighter, Aliens, und andere Filme, wie die Gremlins. Mein Gott, was waren das für tolle Filme mit einem gewissen Anteil Sci-Fi, du verstehst, oopss entschuldige, ich bin ans Mikrofon gekommen.
Du weißt, manchmal braucht es für einen tollen Film keine Raumschiffe, Filme in denen die Melodie Königin oder König ist, wie auch immer du es bezeichnen willst. Das ist es ebenso, was ich versuche zurück zu bringen, was ich Star Citizen geben möchte. Etwas machen, das eine bestimmte melodische Identität hat, und worin du die Leidenschaft fühlen kannst. Ich möchte nicht übertreiben, aber du kannst es aktuell fühlen, wenn du es dir anhörst…
Meine Musik ist also wirklich im klassischen Sinne beeinflusst, von vielen Komponisten, viele von ihnen aus dem Zeitalter der Renaissance. Ich liebe Renaissance Musik und ich begründe viel von meiner Harmonie usw. durch Komponisten wie Josquin Des Pres. Dann natürlich klassische Komponisten wie Beethoven, Mozart, und einigen die erst später bekannt wurden, wie Olivier Messiaen, Faber, Debussy. Ich mochte die französische Schule sehr, wahrscheinlich nicht so sehr die Wagnerische, ein bisschen französischer Stil, ein bisschen französisch angehaucht, das ist es im klassischen Sinne, was ich wirklich, wirklich mag.
Richtig, ich habe eine Menge über Beethoven gesprochen, ich mag ihn sehr, wer auch nicht. Die neunte Symphonie ist wahrscheinlich das Beste was jemals geschaffen wurde. Gut, ich kann dir sagen, ich liebe Star Citizen so sehr, als wir letzte Woche bei einer Orchesteraufnahme waren… wir waren in Zentraleuropa ein fantastisches Orchester aufnehmen, da hatte ich einige Tränen in den Augen während… als sie das Stück vom Arena Commander spielten, das ich geschrieben hatte. Es ist eine Hommage an mein altes Sci-Fi, es ist nicht der aktuelle Klang, den ich nach Star Citizen bringen möchte, so ja, das ist es eigentlich.
Da sind eine Menge mehr Dinge, aber es ist schwierig zu erklären.
JH: Absolut. Gut, Pedro wir machen eine kleine Pause und kommen in Kürze wieder zurück mit einem Blick hinter die Kulissen, wie du aktuell deine Musik machst, so schaut weiter Around the Verse, bleibt dran, wir werden uns in einer Minute wiedersehen.
Quelle: RSI
Übersetzung: StarCitizenBase
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